wie alles begann…
… anfang der 80er suchte ich ein Computersystem. zu diesem Zeitpunkt gab es diverse die um die Gunst der Kunden warben z.B. Elektor mit dem Junior Computer oder dem SMC, AIM65, Sinclair mit dem ZX80, RadioShark mit TRS80 und natürlich die zahlreichen Appel Clone.
Für mich war Prio 1 Selbstbau, Modular und Ausbaufähig, denn die meisten Kleinsysteme (UMS85, Microprofessor etc) endeten am Rand der Platine. Um Grundlagen zu erarbeiten sicherlich hilfreich das endete wohl schnell in der Bastelkiste und bei den größeren Systemen war mir den Anfangshub deutlich zu groß – soll ja im Hobby-Budget bleiben.
In der ELO 8/82 stellte der Franzisverlag den Moppel vor, der entsprach genau meinen Vorstellungen und das Grundsystem (CPU u. HEX-Tastatur) lagen auf meinem Basteltisch. Schon ein schönes Erlebnis wenn die ersten Programmzeilen (Blinklicht etc.) laufen. Und die Progrämmchen blieben sogar ohne Stromversorgung erhalten (2kByte CMOS-RAM mit Batteriepufferung). War auch nötig, den die HEX-Eingabe war ja nicht sonderlich komfortabel, es gab aber schlimmeres (Systeme wo alles binär eingegeben werden musste ;-).
Nächste Steigerung war die 32kByte Speicherkarte und das Videointerface mit UHF Modulator. Hierzu benötigte ich auch eine ASCII-Tastatur. Die Orginale war mir mit rund 300DM zu teuer, so wurde aus einer ausgedienten Großrechner Tastatur – jede Taste hatte einen Hallgeber – und einer vollen Europakarte mit TTL-Vergleichern eine Alternative gehäkelt. Als Bildschirm diente ein ausgemusteter Fernseher. Was noch fehlte war ein Drucker, vom Arbeitskollegen einen Fernschreiber geschnorrt und ein entsprechendes TTY-Interface gebastelt. Herr Gößler brachte auch einen brachbaren Editor nebst Assembler herraus. Damit war das EVA-Prinzip (Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe) komplett. Nur das vorgeschlagene Kasetteninterface machte nicht wirklich Freude, auch die Nachbauten aus Elektor bereiteten mehr Frust als lust.
Mitte der 80er wurden Diskettenlaufwerke erschwinglich – Teac 5 1/4″ zu guten 500DM – der Programmaustausch mit Kollegen war nun kein Problem mehr. Zu Weihnachten 85 kam dann CP/M und damit eine sehr „große“ Programmvielfalt für den Moppel.
Es wurde viel gebastelt, Hardware entworfen und wieder versenkt, Erfahrungen mit den Freunden aus dem Moppel-Club ausgetauscht – Goldgräberstimmung.
1986 stellte die c`t einen Bauvorschlag mit dem Hitachi HD64180 und unvorstellbaren 512kB RAM vor. Bei Conitec gab es eine professionelle Variante mit Floppycontroller (Prof180x), das war natürlich eine deutliche Steigerung und so wanderte der Moppel so langsam in die Bastelkiste – das ist aber eine andere Geschichte…